Ficus Elastica - Der Gummibaum feiert 200 jähriges Jubiläum

Der Gummibaum entdeckt Europa

Jeder kennt den Gummibaum, aber wann und wie ist er denn nach Europa gekommen?
Zimmerpflanzen sind keine Erfindung aus den 1950iger Jahren, sondern haben Europa bereits seit den Zeiten von Kolumbus und der Entdeckung von Amerika erobert. Alle sprechen immer von der Kartoffel. Viel wichtiger für Pflanzen-Enthusiasten ist aber, dass zu dieser Zeit die ersten Kakteen und Berichte von Orchideen in Europa auftauchten. Der Gummibaum kam zwar erst zwei Jahrhunderte später, feiert jedoch in einem Jahr sein großes Jubiläum.

Der Gummibaum als Zimmerpflanze wird 200 Jahre alt

Zimmerpflanzen sind in nahezu allen Haushalten zu finden. Waren sie noch vor 100 Jahren ein Zeichen von Luxus, sind sie heute so selbstverständlich wie ein Smartphone oder eine Kaffeemaschine. Es gibt sie in vielfältigen Varianten, klein oder groß, hängend oder stehend, anspruchsvoll oder unverwüstlich, blühend oder grün, aber insbesondere für jeden erschwinglich.

Kolumbus und die Ankunft der ersten tropischen Pflanzen in Europa

Die Geschichte der Zimmerpflanzen in Mitteleuropa reicht jedoch noch weiter in die Vergangenheit. Ausgangspunkt sind die großen Seefahrernationen, die von ihren Entdeckungsreisen viele bis dato unbekannte Pflanzenarten mitbrachten. Weithin bekannt ist die Einfuhr der ersten Kartoffeln zu Zeiten von Kolumbus. Entscheidend für die Liebhaber von Zierpflanzen sind aber die ersten Exemplare von Kakteen und Orchideen, die ebenso zu dieser Zeit Europa erreichten.

Die Geburtsstunde der Zimmerpflanze in Deutschland

Für Deutschland, das gemeinsam mit den USA und Japan zu den weltweit führenden Nationen der Zierpflanzen-Enthusiasten gehört, gilt aber erst das 19. Jahrhundert als wahre Geburtsstunde der Zimmerpflanze. An dieser Stelle muss die Euphorbia pulcherrima, auch Weihnachtstern genannt, erwähnt werden. Der Weihnachtsstern, nach der Orchidee die beliebteste blühende Zimmerpflanze in Deutschland, wurde in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal aus Mexiko nach Deutschland importiert.

Der Gummibaum entdeckt Europa

Für die Fans von grünen Zimmerpflanzen ist von weitaus größerer Bedeutung der Import der ersten Exemplare des Ficus elastica, besser bekannt unter seinem deutschen Namen Gummibaum. Zu verdanken ist dies der Seefahrernation Italien, die zu dieser Zeit eine bedeutende Rolle im Seehandel spielte und besonders die Handelsroute zwischen Europa und Asien bediente. So kam es, dass im Jahr 1815 der erste Gummibaum aus Indien in Neapel an Land ging.

Roxburgh - der botanische Vater des Gummibaums

Untrennbar hiermit verbunden ist die Person William Roxburgh, ein schottischer Arzt und Botaniker, der im 18. Jahrhundert für die East India Company tätig war. In seiner Zeit in Indien hatte er begonnen, umfangreiche taxonomisch-systematische Arbeiten zur Pflanzenwelt Indiens zu erstellen. Zu größerem Ruhm kam er aber erst posthum, nämlich durch die Veröffentlichung seines botanischen Standardwerks in zwei Bänden zur indischen Flora. In Band 1 ist dann auch die erste wissenschaftlich präzise Beschreibung des Ficus elastica zu finden. Aus diesem Grund ist die korrekte botanische Bezeichnung des Gummibaums auch Ficus elastica Roxb.

An dieser Stelle wollen wir natürlich nicht vergessen, dass zwei weitere berühmte grüne Vertreter zu dieser Zeit nach Europa eingewandert sind. Zum einen das Fensterblatt (Monstera deliciosa), das nur wenige Jahre vor dem Gummibaum aus Mexiko angekommen war und zum anderen ist dies die Dieffenbachie maculata, die aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts aus Brasilien angereist war.

Die Vielfalt des Gummibaums

Seit dieser Zeit erobert der Gummibaum unsere Wohnungen und Büros. Aufgrund seiner geringen Ansprüche bezüglich der Pflege, seinem schnellen Wachstum und der großen Blätter, erfährt der Gummibaum durchweg große Beliebtheit. Heute ist der Gummibaum in vielen verschiedenen Sorten erhältlich, die sich vornehmlich in der Farbmusterung der Blätter unterscheiden. Erwähnenswert sind an dieser Stelle die Sorte Abijan mit ihrer außergewöhnlich dunkelgrünen Blattfarbe und die Sorte Tineke mit ihrem Camouflagemuster. Einen ersten Überblick zu den derzeit in Zucht befindlichen Sorten, kann die Seite www.2bloom.de geben. Dort sind eine große Anzahl von Bildern und Detailaufnahmen der Blattmusterungen sowie Beschreibungen der spezifischen Sorten zu finden.

Herzlichen Glückwunsch lieber Gummibaum

Einer Zimmerpflanze, die uns schon über Jahrhunderte hinweg Freude bereitet, wünschen wir zu ihrem 200. Jahrestag der Ankunft in Europa alles erdenklich Gute und dass unsere Freundschaft weitere Jahrhunderte anhalten wird.

Der Gummibaum entdeckt Europa Jeder kennt den Gummibaum, aber wann und wie ist er denn nach Europa gekommen? Zimmerpflanzen sind keine Erfindung aus den 1950iger Jahren, sondern haben Europa... mehr erfahren »
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Der Gummibaum entdeckt Europa

Jeder kennt den Gummibaum, aber wann und wie ist er denn nach Europa gekommen?
Zimmerpflanzen sind keine Erfindung aus den 1950iger Jahren, sondern haben Europa bereits seit den Zeiten von Kolumbus und der Entdeckung von Amerika erobert. Alle sprechen immer von der Kartoffel. Viel wichtiger für Pflanzen-Enthusiasten ist aber, dass zu dieser Zeit die ersten Kakteen und Berichte von Orchideen in Europa auftauchten. Der Gummibaum kam zwar erst zwei Jahrhunderte später, feiert jedoch in einem Jahr sein großes Jubiläum.

Der Gummibaum als Zimmerpflanze wird 200 Jahre alt

Zimmerpflanzen sind in nahezu allen Haushalten zu finden. Waren sie noch vor 100 Jahren ein Zeichen von Luxus, sind sie heute so selbstverständlich wie ein Smartphone oder eine Kaffeemaschine. Es gibt sie in vielfältigen Varianten, klein oder groß, hängend oder stehend, anspruchsvoll oder unverwüstlich, blühend oder grün, aber insbesondere für jeden erschwinglich.

Kolumbus und die Ankunft der ersten tropischen Pflanzen in Europa

Die Geschichte der Zimmerpflanzen in Mitteleuropa reicht jedoch noch weiter in die Vergangenheit. Ausgangspunkt sind die großen Seefahrernationen, die von ihren Entdeckungsreisen viele bis dato unbekannte Pflanzenarten mitbrachten. Weithin bekannt ist die Einfuhr der ersten Kartoffeln zu Zeiten von Kolumbus. Entscheidend für die Liebhaber von Zierpflanzen sind aber die ersten Exemplare von Kakteen und Orchideen, die ebenso zu dieser Zeit Europa erreichten.

Die Geburtsstunde der Zimmerpflanze in Deutschland

Für Deutschland, das gemeinsam mit den USA und Japan zu den weltweit führenden Nationen der Zierpflanzen-Enthusiasten gehört, gilt aber erst das 19. Jahrhundert als wahre Geburtsstunde der Zimmerpflanze. An dieser Stelle muss die Euphorbia pulcherrima, auch Weihnachtstern genannt, erwähnt werden. Der Weihnachtsstern, nach der Orchidee die beliebteste blühende Zimmerpflanze in Deutschland, wurde in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal aus Mexiko nach Deutschland importiert.

Der Gummibaum entdeckt Europa

Für die Fans von grünen Zimmerpflanzen ist von weitaus größerer Bedeutung der Import der ersten Exemplare des Ficus elastica, besser bekannt unter seinem deutschen Namen Gummibaum. Zu verdanken ist dies der Seefahrernation Italien, die zu dieser Zeit eine bedeutende Rolle im Seehandel spielte und besonders die Handelsroute zwischen Europa und Asien bediente. So kam es, dass im Jahr 1815 der erste Gummibaum aus Indien in Neapel an Land ging.

Roxburgh - der botanische Vater des Gummibaums

Untrennbar hiermit verbunden ist die Person William Roxburgh, ein schottischer Arzt und Botaniker, der im 18. Jahrhundert für die East India Company tätig war. In seiner Zeit in Indien hatte er begonnen, umfangreiche taxonomisch-systematische Arbeiten zur Pflanzenwelt Indiens zu erstellen. Zu größerem Ruhm kam er aber erst posthum, nämlich durch die Veröffentlichung seines botanischen Standardwerks in zwei Bänden zur indischen Flora. In Band 1 ist dann auch die erste wissenschaftlich präzise Beschreibung des Ficus elastica zu finden. Aus diesem Grund ist die korrekte botanische Bezeichnung des Gummibaums auch Ficus elastica Roxb.

An dieser Stelle wollen wir natürlich nicht vergessen, dass zwei weitere berühmte grüne Vertreter zu dieser Zeit nach Europa eingewandert sind. Zum einen das Fensterblatt (Monstera deliciosa), das nur wenige Jahre vor dem Gummibaum aus Mexiko angekommen war und zum anderen ist dies die Dieffenbachie maculata, die aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts aus Brasilien angereist war.

Die Vielfalt des Gummibaums

Seit dieser Zeit erobert der Gummibaum unsere Wohnungen und Büros. Aufgrund seiner geringen Ansprüche bezüglich der Pflege, seinem schnellen Wachstum und der großen Blätter, erfährt der Gummibaum durchweg große Beliebtheit. Heute ist der Gummibaum in vielen verschiedenen Sorten erhältlich, die sich vornehmlich in der Farbmusterung der Blätter unterscheiden. Erwähnenswert sind an dieser Stelle die Sorte Abijan mit ihrer außergewöhnlich dunkelgrünen Blattfarbe und die Sorte Tineke mit ihrem Camouflagemuster. Einen ersten Überblick zu den derzeit in Zucht befindlichen Sorten, kann die Seite www.2bloom.de geben. Dort sind eine große Anzahl von Bildern und Detailaufnahmen der Blattmusterungen sowie Beschreibungen der spezifischen Sorten zu finden.

Herzlichen Glückwunsch lieber Gummibaum

Einer Zimmerpflanze, die uns schon über Jahrhunderte hinweg Freude bereitet, wünschen wir zu ihrem 200. Jahrestag der Ankunft in Europa alles erdenklich Gute und dass unsere Freundschaft weitere Jahrhunderte anhalten wird.

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